Zum Inhalt springen

Essence die Zweite: „Essence Soft Touch Mousse Make Up“

Weil’s so schön war gleich nochmal ein Test der Low-Price-Marke Essence. Diesmal hab ich das im Töpfchen für kleinstes Geld erhältliche Creme Make up getestet. Eines vorweg: ich war ehrlich überrascht. Nachdem die Essences Mascara zwar den Preis absolut wert aber nicht so wirklich der Weisheit letzter Schluss war ist das Creme Make Up wirklich gut, und das bei einem Preis von nicht mal 4 Euro. Aber der Reihe nach.

Der äußere Eindruck

Das Creme Make Up von Essences kommt in einem schlichten, kleinen Glastöpfchen mit Plastik-Schraubverschluss daher und heißt mit vollem Namen „Essence Soft Touch Mousse Make Up“ – im Testfalle in der hellen Farbe 04 matt ivory. Wie der Name schon sagt soll mein Elfenbein-Teint damit matt, soft und mousse-mäßig verschönt werden. Es fehlt ein Schwämmchen oder ähnliches, im Topf findet man nur die Mousse, sonst nichts.

Interessanterweise ist das beige bedeckelte Design offenbar ein zweieiiger Zwilling von Maybelline jade Dream Matte mousse Make Up und auch das Töpfchen von Niveas Ideal Finish Mousse sieht dem vorliegenden von Essence verdächtig ähnlich oder besser Essence hat sich beim Design offenbar am Marktführer und seinen mächteigen Kameraden orientiert. Aber immerhin geht es um innere Werte, nicht wahr? 😉

Langweiliges 08/15-Design vor allem weil die beigen Töpfchen so gar nicht zu den anderen, recht flippig bunt gestalteten Essence-Produkten passen.

Das Innenleben – oder was drin ist im Tiegel

Im Töpfchen findet man recht unspektakulär besagtes Mousse Make Up, das man offenbar mit den Fingern auftragen soll. Ich bin ja nun kein so großer Freund des „mit den Fingern in Cremes und Töpfchen rumtatschen“, aber man tut, was man tun muss. Also Hände waschen und rein in den Topf mit den Fingern. Besser ist es, dem Inhalt mit einem kleinen Make Up Spatel zu Leibe zu rücken, denn nur so kommen keine Keime in den Tiegel, die das Make Up vorzeitig verderben oder für wüste Pickel sorgen.

Tipp:
Wer seinen Kaffee gerne mal bei McDonalds trinkt kennt die dort angebotenen Mini-Holzspatel. So ungeeignet sie zum Umrühren von Heißgetränken sind (wer mag seinen Kaffee schon mit diesem widerlichen Holz-Geschmack), so toll sind die Teile als Wegwerf-Make-Up-Spatel. Wer freundlich fragt darf sich meist kostenlos eine Handvoll der Spatel mitnehmen.

Doch zurück zum Thema: Die Konsistenz ist wie versprochen cremig und locker. Der Auftrag geht spielend leicht und die Mousse lässt sich hervorragend verteilen. Auch bei meiner eher trockenen Haut gibt es keine Flecken oder dunkle Stellen, das Make Up verreibt sich prima.

Tipp:
Mit einem Make Up Schwämmchen lässt sich die Mousse noch besser und gleichmäßiger auftragen. Bei sehr trockener Haut hilft leichtes anfeuchten (Feucht, nicht nass) des Schwämmchens.

Das Gefühl im Gesicht

Nach dem Auftragen fühlt sich das Make Up leicht an, es verklebt keine Poren und man fühlt sich nicht maskiert oder irgendwie zugekleistert. Auch nach nochmaligem Auftragen fühlt es sich immer noch gut an, ergibt aber einen etwas optischen maskenhaften Eindruck – also bitte lieber weniger auftragen. Trotz der dicken Schicht fühlt sich die Sache immer noch super an, fast als würde man gar kein Make Up tragen.

Das optische Ergebnis

Wie bei allen Mousse Make Ups soll man durch die matte, cremige Konsistenz auf Nachpudern verzichten können. Leider ist das Ergebnis beim Essence Mouse Make Up nicht ganz so perfekt wie bei anderen Mousse Make Ups, so dass sich eine kleine Puderschicht empfiehlt. Achtung: nicht zu viel Puder, sonst entsteht eine dicke Schicht mit, die sich in den Mimikfältchen absetzt und einen geschätzte 100 Jahre in 5 Minuten altern lässt. Auch hier ist weniger mehr.

Gut ist hingegen die Deckkraft. Kleinere Rötungen und Unebenheiten werden gut ausgeglichen, auch kleinste Mimikfältchen verschwinden problemlos. Wer Wunder erwartet sollte zu einem teureren Hightech-Make Up greifen, aber für normale Haut oder Haut mit nur kleinen Problemchen ist die Mousse perfekt.

Die Haltbarkeit

Auf der Packung steht nichts von long lasting, und erwartungsgemäß kurz ist die Zeitspanne, bis das Make Up erste Schatten, Glanzstellen und „Abnutzungen“ zeigt. Mit kurzem „Nase pudern“ ist der Schaden schnell behoben, aber für eine ganze sorglos durchgetanzte Nacht sollte man wohl eine andere Marke wählen, die eher was in Richtung „long lasting“ verspricht. Wasserfest ist die Mousse auch nicht, also auch nicht für sportliche Aktivitäten geeignet. Als Tages-Make-Up hält es ausreichend und man muss nicht dauernd nachlegen. 

Verträglichkeit

Ich habe die Mousse trotz meiner extrem empfindlichen Haut sehr gut vertragen, keine Rötungen, kein Spannen, alles in allem ein sehr angenehmes Hautgefühl ohne unerwünschte Nebenwirkungen. Auch im Augenbereich gab es keine Irritationen. Laut Aufschrift ist die Hautverträglichkeit dermatologisch getestet.

Pflege

Pflege wird nicht versprochen, fühlt sich nicht so an und ist für den Preis wohl auch nicht zu haben. Wer ein pflegendes Make Up will ist hier definitiv falsch. Ein bisschen Vitamin E und vor allem ein Lichtschutzfaktor wären schön gewesen und sollten heutzutage zum Standard gehören.

Der Preis

Mit nicht mal 4 Euro ist die Mousse, wie von Essence Produkten gewohnt, praktisch konkurrenzlos billig. Obendrein kauft man hier echte Qualität, denn diese Mousse ist vor allem als Tagesmakeup wirklich gut geeignet. Für durchgetanzte Abende oder Nächte in denen man sich – aus welchen Gründen auch immer – nicht abschminken kann ist sie hingegen weniger geeignet, es sei denn, man legt Wert darauf beim One Night Stand (bitte Kondome nicht vergessen) seinen kompletten Gesichtsabdruck auf dem Kissen zu hinterlassen ;-))

Fazit:

Tolles Tagesmakeup mit hervorragenden Eigenschaften was das Tragegefühl und das Auftragen angeht, jedoch nur für „indoor“, denn Lichtschutzfaktor gibt’s keinen. Könnte etwas länger halten, ist dafür aber konkurrenzlos billig


Auch hier sei mir wieder der Hinweis auf die nötige Hygiene im Umgang mit Cremes, Make Ups etc. erlaubt. Ihr spielt mit Eurer Gesundheit, wenn Ihr Kosmetika zu lange benutzt. Bei Jeder Benutzung geraten Keime wie Bakterien, Viren und Pilze in die Cremes und vermehren sich dort. Das heißt, Cremes aus Tuben und Flaschen, auch die im praktischen Dosierspender, sollten spätestens alle 6 Monate (die mit Konservierungsstoffen) bzw. alle 3 Monate (ohne Konservierungsmittel) weggeworfen werden, früher, wenn die Sache anfängt, irgendwie anders zu riechen als zum Zeitpunkt des ersten Öffnens oder sich die Konsistenz ändert. Wenn etwas flockt, ausfällt, flüssiger oder fester als zu Anfang wird ist das Produkt verdorben. Das kommt übrigens bei teuren Produkten genauso vor wie bei billigen, also bitte nicht am falschen Ende sparen und die Sachen zu lang verwenden. Vor allem wer zu unreiner Haut, Mitessern oder Pickeln neigt, für den ist Hygiene und Sauberkeit im Umgang mit allerlei Sachen, die er oder sie sich auf die (Gesichts-)Haut schmieren angesagt. Jeder noch so kleine Keim ist am Ende ein riesiger Eiterpickel genau zu dem Zeitpunkt, wenn man eine Verabredung, eine Prüfung, ein Vorstellungsgespräch oder einfach nur irgendwas anderes vor hat, wo man einfach keinen entzündeten Pickel direkt im Gesicht haben will.


Auch bei Cremes und Make Up gilt: „frei von Konservierungsstoffen“ nicht unbedingt Qualitätsurteil, denn die Konservierungsmittel sollen verhindern, dass sich krankheitsauslösende Keime schnell vermehren können. Das Fehlen von Konservierungsmitteln ist vor allem bei empfindlicher Haut eine feine Sache. Durch die fortschreitende Umweltverschmutzung werden wir Menschen immer empfindlicher auf verschiedene Stoffe und je weniger „Chemie“ wir uns auf die Haut schmieren, desto besser. Allerdings ist hier auch eine „Kosten-Nutzen-Einschätzung“ („Kosten“ in diesem Zusammenhang natürlich nur im übertragenen Sinne) angebracht, denn was nutzt es, wenn man durch konservierungsmittelfreie Kosmetika zwar eventuell auftretende Irritationen vermeidet, sich dafür aber eine heftige Infektion einfängt, weil man seinen Puder täglich in der warmen Handtasche mit sich herum trägt und sich Bakterien und andere „leckere Mitreisende“ ungehindert vermehren können.


Wichtig ist beim Thema Make Up auch immer wieder eines: einfaches Auswaschen der Schwämmchen und Quasten reicht nicht aus, um Keime wirkungsvoll abzutöten. Entweder, Ihr kocht die Schwämmchen aus (und mit kochen meine ich das Baden in sprudelnd kochendem Wasser für mehrere Minuten, nicht das Überschütten mit warmem Wasser, denn im Warmen fühlen sich Keime erst recht wohl. Wenn schon dann muss es wirklich heiß sein) oder Ihr werft die Schwämmchen einmal die Woche weg. Gleiches gilt für Puderquasten.


Tipp:
Für’s schnelle Entkeimen zwischendurch eine tolle Erfindung: die Microwelle. Ein paar Sekunden Microwelle überstehen nur die ganz harten Keime. Wichtig: auf gar keinen Fall Metallteile in die Microwelle packen und auch die Schwämmchen und Quasten nicht einfach in der laufenden Microwelle lassen. Je nach Produkt reichen wenige Sekunden, um die Sache zu entflammen. Also wenn Microwelle, dann bitte mit der gebührenden Vorsicht!


Schwieriger zu desinfizieren sind Pinsel und Applikatoren. Da beide meist Metallteile am Stiel haben fällt die Microwelle als Autoclaven-Ersatz weg. Da man Pinsel und Applikatoren aufgrund der großen Oberfläche nur schwer auswaschen kann sollte man, so hart das ist, denn vor allem Pinsel sind oft teuer, den Mülleimer als Desinfektionsmittel der Wahl nutzen und sich schlicht neue Pinsel und Applikatoren zulegen. Pinsel haben dabei eine etwas längere Lebensdauer als Schaumstoffapplikatoren, sind aber auch teurer. Ein bis zweimal auswaschen (mit reichlich Seife gut aufschäumen, durchwalgen und dann ebenso gut ausspülen) kann man die Lebensdauer deutlich verlängern. Auch das Einsprühen mit Desinfektionsmittel ist ein probates Mittel, um die Keimbelastung auf Pinsel und co möglichst nieder zu halten.


Wichtig: wenn Ihr die Sachen mit Desinfektionsmittel behandelt habt solltet Ihr selbiges mit reichlich fließendem Wasser ausspülen, um Reste zu entfernen, denn sonst streicht Ihr Euch nachher das scharfe Desinfektionsmittel ins Gesicht. Da könnt Ihr dann gleich die Sachen mit Konservierungsmittel nehmen, das ist selbst bei empfindlicher Haut weniger schädlich als der Kontakt mit scharfen Desinfektionsmitteln.