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Zoo südlich von London verbietet Leopardenlook

Heute ging eine wirklich weltbewegende Meldung durch die Medien: Ein im Süden von London gelegener Zoo, genauer gesagt das „World of Adventures Resort“ in Chessington verbietet seinen Besuchern das Tragen von Kleidung mit Tiermustern. Das heißt im Klartext: keine Shirts im Zebra-Design, keine Leoparden-Leggins. Auch Kleidungsstücke, die andere Tierfelle imitieren wie beispielsweise Giraffen- oder Hyänenfell sind nicht gestattet. Alle, die sich dennoch mit besagten Mustern in den Zoo wagen bzw. diesen besuchen möchten werden vom aufmerksamen Zoopersonal umgehend ganz Christo-Like mit einem grauen Overall verhüllt und müssen mit diesem für die Dauer ihres Aufenthalt im Park tragen. (Für alle, denen diese Anspielung nichts sagt: Christo ist ein französischer Künstler, der gemeinsam mit seiner inzwischen verstorbenen Frau gerne mal Dinge verhüllt hat, wie beispielsweise im Jahr 1995 den Deutschen Reichstag oder auch, lange vorher, einen ganzen australischen Küstenabschnitt.)

Wie dem auch sei, die Tiermuster-bekleideten Parkbesucher werden also zwangsverhüllt, egal ob sie im Leoparden-, Zebra-, Giraffen- oder Hyänendesign auftauchen.

Diese Meldung führt mich gleich zu zwei Fragen:

Was genau ist „Hyänendesign“ und wie soll das aussehen?

Hyänen sind ja nun nicht gerade für ihre Schönheit bekannt und ihr Fellmuster ist eher, naja, sagen wir mal unauffällig und bewegt sich optisch irgendwo zwischen „löchriger Lappen“ und „angebrannter Pfannkuchen“.

Klar, unter Frauen gibt es ohne Zweifel die ein oder andere Hyäne, nur outen die sich meist nicht durch entsprechenden Kunstpelz sondern eher durch ihr fragwürdiges Sozialverhalten oder ihre nervige Lache. Aber als Kleidung? „Hey, das ist ja mal ein toller Pulli, den Du da hast!“ – „Ja, den hab ich neu, das ist Hyäne!“ äääähhhh… ah-jetzt-ja…

Viel interessanter zum Thema „Verhüllung unangebrachter Tierkleidung“ ist jedoch:

Warum nur im Zoo und wieso erst jetzt?

Leute, habt Ihr Euch mal von hinten angeguckt in Euren Leoparden-Leggins? Nein? Gut so! Solltet Ihr auch besser lassen. Kein Hintern, und sei er noch so schmal und durchtrainiert, sieht in Leo-Lycra gut aus. Nicht zu vergessen, dass es offenbar ein Mindestalter für Leo-und-co gibt. Frauen unter 50 scheinen diese Modesünde nicht anzurühren, ist die runde 5 aber erst mal im Rückspiegel erscheinen immer mehr Fell- und Tierimitate auf erschlaffenden Frauenkörpern. Der klassische Cougar ist geboren und geht unerbittlich auf Jagd nach Frischfleisch. Rette sich, wer kann…

Leider, leider scheint dieser Trend an Modezeitschriften aller Art komplett vorüber zu gehen, denn vor allem dieses Jahr wurde der Trend „Tierprint“ fröhlich ausgerufen. Auf unzähligen Seiten noch viel unzähligerer Hochglanzmagazine konnten wir schlanke 18jährige mit knabenhaften Figuren in gewagten Tieroutfits bewundern. Sieht das gut aus? Tut es! Aber eben nur im Magazin. Sobald sich „Frau Normal“ in die Zebra-Röhrenjeans quetscht und die Füße Größe 42 in Leopardenpumps verschwinden ist Schluß mit Fashion. Schlimmer ist nur die Kombination mit meterlangen, knallroten oder pinken Kunstkrallen aus dem Nagelstudio der Großtante einer befreundeten Nachbarin.

Also bitte, bitte – nehmt Rücksicht auf die Tierwelt, wenn Ihr schon mit Euren Mitmenschen kein Erbarmen habt und lasst den Leoprint im Schrank. Leider ist es auf öffentlichen Straßen nicht gerne gesehen, wenn man als mit Geschmack gesegneter Mensch wildfremde Leo-Passanten anspringt und mit einem grauen Overalls verhüllt, auch wenn das in manchen Fällen ein Dienst an der Allgemeinheit wäre.  😉